Unternehmen setzen weltweit auf M2M
M2M-Studie von Vodafone und dem britischen Marktanalysten Circle Research
Machine-to-Machine-Kommunikation (M2M) nimmt weltweit zu. Insbesondere Unternehmen aus der Unterhaltungselektronik, der Automobilbranche und dem Energiesektor setzen immer häufiger M2M-Lösungen ein. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle M2M-Studie, die jetzt von Vodafone und dem britischen Marktanalysten Circle Research veröffentlicht wurde.
80 Prozent mehr M2M-Lösungen als 2013
Für die Untersuchung „M2M Adoption Barometer 2014“ wurden 600 Führungskräfte aus 14 Ländern befragt. 22 Prozent davon gaben an, sie nutzten bereits M2M-Technologie. Gegenüber dem Vorjahr ist das eine Steigerung um 80 Prozent. M2M-Kommunikation kommt beispielsweise bei Geräten, Fahrzeugen und Maschinen zum Einsatz, die automatisch Daten über das Internet austauschen.
55 Prozent der befragten Führungskräfte planen zudem, M2M-Lösungen bis 2016 in ihrem Unternehmen einzuführen, heißt es in der M2M-Sudie weiter. Auch in Deutschland macht sich der Trend bemerkbar: Inzwischen setzten 28 Prozent der Umfrageteilnehmer auf Machine-to-Machine-Kommunikation. 2013 waren es noch 14 Prozent. Gründe für die Einführung von M2M Solutions sind reduzierte Kosten sowie eine gesteigerte Produktivität. Der M2M-Report zeigt außerdem, dass die M2M-Technologie verstärkt bei externen Produkten und Services mit direktem Kundenbezug zum Einsatz kommt. Im Gegensatz dazu war die erste Welle von M2M-Projekten in erster Linie auf interne Unternehmensprozesse ausgerichtet.
Consumer Electronics: Smart-TVs und vernetzte Haushaltsgeräte
M2M-Lösungen kommen derzeit am häufigsten im Bereich Consumer Electronics zum Einsatz, die Marktdurchdringung beträgt hier 29 Prozent. Immer mehr Geräte für Endverbraucher, wie etwa Smart-TVs und Spielkonsolen werden über eine M2M-Lösung mit dem Internet verbunden, schreiben die Autoren der Circle-Research-Studie. Voraussichtlich wird dieser Trend das Wachstum in den kommenden Jahren noch verstärken. Bis 2016 sollen fast drei Viertel aller Elektrogerätehersteller M2M-Kommunikation einsetzen, heißt es in der Untersuchung weiter. Die Entwicklung zeigt deutlich in Richtung vernetzter Haushaltsgeräte wie Heizungsthermostate oder Küchengeräte.
Automotive: Produktion und Connected Cars
In der Automobilbranche nutzen bereits 28 Prozent M2M-Lösungen. Machine-to-Machine kommt in der Auto-Produktion bereits seit einigen Jahren zum Einsatz. So integrierte der Münchner Sportwagenhersteller BMW im Jahr 2001 den internetbasierten Dienst BMW Connected Drive in seine Fahrzeuge. Der internationale Mobilfunkverband GSMA erwartet, dass der Markt für Connected Cars bis 2018 ein weltweites Umsatzvolumen von 39 Milliarden Euro erreichen wird. Klassische Anwendungsgebiete für M2M sind etwa Notrufsysteme oder Infotainment-Dienste, die gegenwärtig primär in Autos der oberen Mittel- und Oberklasse verbaut. Laut M2M-Studie werden diese Lösungen künftig aber in immer mehr Fahrzeugklassen zu finden sein. 53 Prozent, also mehr als die Hälfte der befragten Manager aus der Automobilbranche erklärten in der M2M-Befragung, sie wollten in zwei Jahren eine M2M-Lösung anbieten.
Energiesektor: steigender Bedarf an Daten-Management
Ebenfalls 28 Prozent der Führungskräfte aus dem Energiesektor gaben an, M2M-Lösungen in ihren Unternehmen zu nutzen. Dabei handelt es sich um Services wie Smart Meter (intelligente Messzähler) oder Smart Home (intelligente Hausvernetzung). Laut Studie wollen 62 Prozent der Energieunternehmen bis 2016 M2M Solutions einführen. Der Energiesektor hat einen steigenden Bedarf an komplexeren Lösungen, etwa hinsichtlich des Energiedaten-Managements und setzt auf leistungsfähige M2M-Systeme.
Deutschland ist M2M-Champion in Europa
Wie bereits in dem M2M-Report 2013 ersichtlich war, hat die Asien-Pazifik-Region die USA mit einer M2M-Einsatzquote von 27 Prozent inzwischen klar überholt. Grund hierfür ist die starke staatliche Förderung in diesen Ländern in den Bereichen Smart Cities und Smart Metering, schreiben die Analysten. Die USA finden sich in der Rangliste mit 17 Prozent auf dem dritten Platz. Auf Platz zwei rangiert Europa mit einem M2M-Marktanteil von 21 Prozent. Unter den europäischen Staaten ist Deutschland mit 28 Prozent Marktdurchdringung führend.
M2M und das Internet der Dinge
Im Zusammenhang mit M2M wird oft der Begriff Internet of Things, (IoT) also Internet der Dinge genannt. Zwischen den beiden Konzepten gibt es einige Unterschiede: M2M ist ein weiter Begriff und bezeichnet praktisch jede Art der Kommunikation von Maschinen untereinander oder mit einer Zentrale. Das IoT setzt auf der M2M-Kommunikation auf und nutzt diese Infrastruktur, um Daten aus vielen unterschiedlichen Quellen mittels einer einheitlichen Anwendungsplattform zusammenzuführen. Darauf aufbauend können Software-Entwickler dann neue Applikationen erstellen.