eSIM und nuSIM – was sind die Unterschiede?
Telekom arbeitet an nuSIM
Die nuSIM soll eine Lösung der Telekom für das Internet der Dinge werden. Auf den ersten Blick scheint sie der eSIM sehr ähnlich, es gibt aber deutliche Unterschiede in der Bauart und Funktionalität.
Unterschiede zwischen nuSIM und eSIM
Mit der nuSIM bringt die Telekom eine eigene SIM-Karte für IoT-Geräte auf den Markt. Dabei handelt es sich um ein integriertes SIM-Format, das mit Profilen für Netzbetreiber arbeitet. Der Vorteil: Dieses Prinzip macht den Einsatz einer physischen SIM-Karte überflüssig, Geräte können dadurch kleiner gebaut werden. Eine ähnliche SIM-Karte gibt es bereits für Smartphones und Wearables wie das iPhone Xs, Pixel 3 oder die Apple Watch, die sogenannte eSIM. Auf den ersten Blick scheinen die Eigenschaften der nuSIM und der eSIM sehr ähnlich, es gibt aber Unterschiede speziell für den Einsatz im Internet der Dinge.
Bautechnische Unterschiede
Die Telekom unterscheidet zwischen embeddedSIM (eSIM) und integratedSIM (iSIM): die nuSIM soll zur Kategorie der integrierten SIM zählen, daher ist sie nicht direkt vergleichbar mit der eSIM, auch wenn beide Lösungen ein ähnliches Ziel verfolgen. Die eSIM ist nach wie vor ein separates Bauteil, der Chip ist zwar kompakter als eine herkömmliche SIM mit Schubfach, es handelt sich aber trotzdem um ein getrenntes Element. Die iSIM und ebenso die nuSIM hingegen werden direkt in den Modem-Chip integriert.
Aus verschiedenen Gründen ist die eSIM weniger geeignet für den Einsatz im Internet of Things: erstens ist sie teurer als die nuSIM; zweitens handelt es sich um ein eigenes Bauelement, das wirft Fragen auf zur Beschaffung, Lagerung und Handhabung bei der Produktion; drittens ist der Stromverbrauch der eSIM höher als bei der iSIM.
Funktionale Unterschiede
Bei der eSIM entstehen Mehrkosten durch das Bootstrap-Profil: es ermöglicht die Verbindung zum Mobilfunknetz bei der ersten Aktivierung des Geräts und kann vom Operator durch ein eigenes Profil ersetzt werden. Diese Funktion fehlt bei der nuSIM, so dass geringere Kosten verursacht werden. Darüber hinaus benötigt eine Consumer-eSIM eine Benutzeroberfläche bei IoT, die nuSIM dagegen nicht. Auch das flexible Laden der Teilnehmerverhältnisse Over-the-Air (OTA), das Umschalten von einem Operator zum anderen sowie M2M-SMS-Dienste sind bei der eSIM nötig, bei nuSIM nicht.
Im Vergleich der beiden Lösungen zeigt sich, dass eSIM und nuSIM keine wirklichen Konkurrenten sind, sondern unterschiedliche Konzepte. Die Telekom plant ein ganzes Ökosystem auf Basis der nuSIM, nach eigenen Angaben sei man offen für Kooperationen mit Hardware-Partnern und Netzbetreibern. Halbleiterhersteller wie Qualcomm, Nordic oder Altair hätten bereits zugesagt.